MAGCHRIMO

MAGCHRIMO - Maria gegen die Christianisierung des Morgenlandes


I: Frau von Nazareth, danke dass sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen.

Maria: Sie können ruhig Maria sagen.

I: Also, sie sind schwanger?

Maria: So ist es. Und stinksauer.

I: Können sie das erläutern.

Maria: Josef, mein Mann, und ich hatte ja gar keinen Geschlechtsverkehr. Und ich nehme die Pille! Und letztens erscheint mitten in der Nacht so ein Kerl mit Flügeln und sagt, so, jetzt biste schwanger. Du wirst den Sohn Gottes gebären. So eine Verantwortung! Stellen sie sich nur mal vor, sowas stürbe einem weg! Stellen sie sich das mal vor! Und jetzt soll ich ein fremdes Kind austragen. In meiner eigenen Gebärmutter!

I: Ohne sie zu fragen?

Maria: Wir kleinen Leute werden doch nicht gefragt! Die da oben machen ja doch was sie wollen!

I: Warum möchten sie denn eigentlich keine Kinder?

Maria: Na, sehen sie sich doch mal um! Überall Krieg! Und Armut und alles. Und ich habe Angst vor der Christianisierung des Morgenlandes.

I: Aber das Christentum gibt es doch noch gar nicht.

Maria: Das behaupten sie. Aber ihr steckt doch mit denen unter einer Decke. Dieser Gott hat euch doch alle gleichgeschaltet. Lügenpresse!

I: Jetzt machen sie mal halblang.

Maria: Ist doch wahr!

I: Und was haben sie denn jetzt vor?

Maria: Wir lassen das Balg in unserem Holzverarbeitungsbetrieb schuften, bis er erwachsen ist, und dann schieben wir ihm eine Revolution oder so in die Sandalen und verpfeifen ihn beim römischen Statthalter. Wir stellen ja auch Kreuze her. So wie der Kleine tritt, glaub ich nämlich nicht, dass das der Messias ist.

I: Ist das nicht ein wenig drastisch?

Maria: Und einfach so Leute schwängern? Ist das nicht drastisch?

I: Da haben sie auch wieder Recht. Maria, ich danke für dieses Interview.